Kürzlich hatte ich das Vergnügen, ein paar Tage im Burgund zu verbringen. So endet es halt, wenn man Weinfreaks zu seinen Freunden zählt. Natürlich haben wir viel Wein getrunken und den einen oder anderen Winzer besucht. Doch darüber kann besagter Weinfreund besser Auskunft geben. Hier soll es um einen ganz anderen Aspekt des Burgundes gehen: Nämlich darum, wie die Weinregion designmässig so inszeniert wird.
Nun muss man ganz grundsätzlich sagen, dass das Burgund zu den schönsten Regionen auf unserem Kontinent zählt. Überall ziehen sich die Weinreben malerisch den «heiligen Hügeln» (O‑Ton Weinfreund) entlang. Die Dörfer im Burgund: Wie gemalt. Steinhäuser allüberall, nirgends eine architektonische Bausünde weit und breit. Die Franzosen haben eben einen Sinn für (auch alltägliche) Ästhetik, das spürt man hier an jeder Ecke.
Designmässig gibt es hier eine kleine Nische zu entdecken: Die Weinregions-Beschriftung. Signage-Design im Land des Spitzenweines also. Schriftenmaler scheinen hier reichlich Arbeit zu haben. Wohin man schaut: Hier werden Beschriftungen nicht digital produziert und auf irgendwelche Kunststoffplatten gepappt, sondern im Regelfall von Hand gemalt. Das hatte was herrlich individuelles und gab der Region ein liebevolles Gesicht – man spürt so auch rein visuell, dass Wein hier eine Herzensangelegenheit ist.
Schaut man dann bei den Weingütern vorbei, dann setzt sich dort der ästhetische Eindruck fort: Die guten Winzer wollen auch ein anständiges Logo und anständige Weinetiketten haben und sind sich nicht zu schade, dafür einen guten Grafiker zu engagieren. Schliesslich hat man ja auch einen Ruf zu verlieren.
Nur ein Ort war ästhetisch etwas schwierig, das lag vor allem an Monsieur Paul. Doch darum soll es im nächsten Post gehen.
Mit einem Klick auf die untenstehende Bildgalerie gibt es ein paar kommentierte Beispiele von burgundischem Wein-Design: