Kürz­lich am Kebab-Stand

Für die Ästhe­ten unter uns ist die Welt oft eine Zumu­tung. Dabei geht es nicht dar­um, dass man als Mensch mit Nei­gung zum Schö­nen über­all das Per­fek­te erwar­tet; Ästhe­tik kann auch aus dem Unvoll­kom­me­nen ent­ste­hen. Aber es gibt einen Unter­schied zwi­schen dem Unper­fek­ten und der puren Gedankenlosigkeit.

Ein Bei­spiel: der Kebab ‑Laden um die Ecke. Meist hän­gen da über dem Tre­sen Infor­ma­ti­ons­ta­feln, die ästhe­tisch frag­wür­dig auf das Ange­bot des Lokals hin­wei­sen. Die Fotos dar­auf sehen aus, als ob sie in den 1970er-Jah­ren gemacht wor­den wären. Die Namen der Menüs wer­den KOMPLETT IN GROSSBUCHSTABEN GESETZT. Und bei der Auf­lis­tung der Prei­se schwimmt das Gan­ze der­art, dass man sich fragt, ob die Tabu­la­tor­tas­te kaputt war.

Wenn man das so betrach­tet, kommt man zum Schluss, dass hier kein Gra­fi­ker am Werk gewe­sen sein kann. Schlim­mer ver­mut­lich: Man hat das in Micro­soft Word «gestal­tet». Nun kann man natür­lich sagen: Ist doch egal – solan­ge der Kebab 1A ist. Viel öfter stellt man aber fest, dass der Kebab , der einem gereicht wird, den 1970er-Jah­re-Bil­dern tat­säch­lich sehr ähn­lich sieht. Das Ver­spre­chen auf der Info­ta­fel wird voll und ganz ein­ge­löst. Was ja eigent­lich fast schon wie­der gutes Design ist. Und beweist, dass ich die Ästhe­tik von Kebab ‑Läden bis­lang total unter­schätzt habe.

Die­ser Text erschien am 2. April 2017 als Kolum­ne in der Zen­tral­schweiz am Sonn­tag und in der Ost­schweiz am Sonntag.

Lich­ter­lö­schen

Sitzreihen im Kino Limelight LuzernEs gab Zei­ten, da war die Stadt Luzern ein Kino­pa­ra­dies. Kinos an jeder Ecke; ihre Aus­sen­fas­sa­den waren eine lie­be­vol­le Refe­renz an die Grün­der­zeit des Kinos und tru­gen dar­um etwas zu einem leben­di­gen Stadt­bild bei. Das ist lei­der schon ein paar Jah­re her. Und jetzt wur­de auch noch der vor­letz­te Ver­tre­ter die­ser alten Kino­gat­tung geschlos­sen: Das Kino Lime­light (Bild) ist in die Som­mer­pau­se gegan­gen – und die wur­de jetzt in die Ewig­keit verlängert. 

Das schmerzt Kino­freun­de beson­ders. Das Lime­light war ein klei­nes, her­zi­ges, plü­schi­ges Kino. Es hat­te die rich­ti­ge Grös­se: Nicht zu klein (wie die unsäg­li­chen Schuh­schach­tel­ki­nos im Capi­tol), nicht zu gross (so dass man einen ver­nünf­ti­gen Film auf einer ver­nünf­ti­gen Lein­wand anschau­en konn­te). Und eben sehr warm, sehr kusche­lig, eine klei­ne Insel des Wohl­füh­lens. Auch, dass es im Lime­light einen klei­nen Bal­kon gab, trug dazu bei, die nost­al­gi­schen Kino­ge­füh­le zu beflü­geln. Das war noch gute Kino-Innenarchitektur.

Mit der Schlies­sung des Lime­lights ver­liert die Stadt eine wei­te­re prä­gen­de Ecke. Der Bau eines Mega-Kino­kom­ple­xes im Vor­ort Emmen hat das Kino­ster­ben in der Stadt beschleu­nigt. Schlim­mer aber ist, dass inzwi­schen fast die gan­ze Kino­sze­ne von einem pro­fit­ori­en­tier­ten Zür­cher Kino­mul­ti gesteu­ert wird.

Nun ist ja an und für sich nichts schlech­tes dabei, wenn ein Kino­be­trei­ber auch Geld ver­die­nen will. So funk­tio­niert nun mal die Markt­wirt­schaft, auch im Film­busi­ness. Sehr wohl ein Unter­schied ist es aber, ob ein Unter­neh­mer das Kino­ge­schäft nur aus Pro­fit­grün­den betreibt oder sich eben auch der Sache des guten Films ver­pflich­tet fühlt.

Bei­spiel Zug: Hier gehö­ren die Kinos der Fami­lie Ulrich. Amü­siert erin­ne­re ich mich an mei­ne Jugend­jah­re zurück: Damals, als Seni­or Ulrich in den Kino­saal stürz­te und laut­hals zu ver­ste­hen gab, dass er für den gera­de anlau­fen­den Hol­ly­wood-Mas­sen­pro­duk­ti­ons­film nichts übrig hat. «Schaut doch was ver­nüf­ti­ges. Woo­dy Allen zum Bei­spiel», sag­te er dann. Als Jugend­li­che haben wir ihn belä­chelt. Heu­te muss ich sagen: Der Mann hat­te eine Mis­si­on. Für gute Fil­me ging er durchs Feuer.

Ja und genau die­ses Feu­er ver­mis­se ich in Luzern heu­te. Kino ist kein Erleb­nis mehr, son­dern ein pro­fit­ori­en­tier­tes Mas­sen­ge­schäft gewor­den; seit der Zür­cher Kino­kon­zern hier regiert, sind die Prei­se auch deut­lich ange­stie­gen. Zum Stadt­bild tra­gen die heu­ti­gen Kinos nichts mehr bei. Das Capi­tol ist ein lang­wei­li­ger, unin­spi­rier­ter Bau und das Cine­max in Emmen moder­ne, belie­bi­ge Shopping-Center-Architektur.

Den wah­ren Film­freun­den bleibt also der­zeit nur noch das Art­house-Kino Bour­baki, das wenigs­tens an einem wun­der­ba­ren Ort unter­ge­bracht ist. Und das aller­letz­te Sin­gle-Kino der Stadt, das Modern, das auch dem Zür­cher Gross­kon­zern gehört und mitt­ler­wei­le (nebst dem Bour­baki) einer der weni­gen Orte ist, wo man noch Fil­me in Ori­gi­nal­spra­che anschau­en kann. Man darf gespannt blei­ben, ob auch das «Moder­ne» noch ein paar Jah­re über­lebt – oder ob auch die­ses alt­ehr­wür­di­ge Kino irgend­wann dem Pro­fit geop­fert wird.

Löwen­ge­brüll

Luzern hat eine ein­ma­li­ge Sehens­wür­dig­keit: Das Löwen­denk­mal. Lei­der hat es hat einen Nach­teil: Es ist ziem­lich gut ver­steckt. Nicht ab vom Schuss zwar, aber doch in einer ver­win­kel­ten Ecke der Stadt. Das wie­der­um führt immer wie­der dazu, dass sich Tou­ris­ten auf dem Weg zum Löwen­denk­mal ver­ir­ren. Und dann an einer ver­kehrs­rei­chen Kreu­zung enden, wo man unwei­ger­lich fest­stel­len muss, dass irgend­et­was falsch gelau­fen ist.

Aller­dings macht es die Stadt den Tou­ris­ten auch nicht ein­fach, das Löwen­denk­mal auf­zu­fin­den. Denn das Weg­wei­ser­sys­tem für Fuss­gän­ger ist – gelin­de gesagt – eine Fehl­kon­zep­ti­on. Zwar edel gemacht und gut gemeint. Aber eben nicht sehr leser­lich – es sei denn, man geht sehr nah ran. So gar nicht intuitiv.

Am schöns­ten lässt sich das am Löwen­denk­mal-Bei­spiel illus­trie­ren. Wer am Löwen­platz in Luzern ankommt (der Löwe ist nah), muss sich zuerst mal ori­en­tie­ren. Ja, es hat Schil­der, die Rich­tung Löwen­denk­mal wei­sen. Aber sie sind der­art dis­kret, dass es eher an Zufall grenzt, wenn man sie fin­det (sie­he auch Bildergalerie).

Wer dann den fal­schen Weg ein­schlägt, hat min­des­tens zwei Mög­lich­kei­ten, um doch noch auf die rich­ti­ge Fähr­te zu kom­men. Doch bei Mög­lich­keit 1 fehlt jeg­li­cher Hin­weis. Bei Mög­lich­keit 2 fin­den wir wie­der­um eines der dis­kre­ten Minia­tur-Schild­chen. Und wer schliess­lich an vor­hin erwähn­ter Kreu­zung ankommt, könn­te sich noch auf einen letz­ten Hin­weis stüt­zen, der in einem Quar­tier­bü­ro der Stadt Luzern hängt (inklu­si­ve Pfeil in die Rich­tung, von der man gekom­men ist).

Nun, was wäre zu tun?

Ers­tens: Es müs­sen Schil­der her, die unmiss­ver­ständ­lich zei­gen, wie man zum Löwen gelangt. Dafür reicht eigent­lich schon ein rie­si­ger Löwen­kopf und ein Pfeil. Das wäre dann auch uni­ver­sell – im Gegen­satz zu heu­te, wo das Löwen­denk­mal haupt­säch­lich auf Deutsch und wenns hoch kommt auf Eng­lisch ange­schrie­ben ist (asia­ti­sche Gäs­te scheint man hier nicht berück­sich­ti­gen zu wollen).

Zwei­tens: Die Stadt muss über ihr Beschil­de­rungs­kon­zept für Fuss­gän­ger nach­den­ken. Das heu­ti­ge Sys­tem mag zwar dezent sein und edel wir­ken. Aber es führt nicht intui­tiv. Als Tou­ris­ten­zen­trum ers­ter Güte dürf­te man sich hier auch ruhig an spe­zia­li­sier­te Desi­gner wen­den, etwa Rue­di Baur (wer mehr von sei­ner Arbeit sehen will, der inter­es­sie­re sich mal für das Fuss­gän­ger-Leit­sys­tem des Flug­ha­fens Köln-Bonn).

Lie­be Stadt: Las­se unse­re Tou­ris­ten nicht hän­gen! Sie haben wahr­lich bes­se­res ver­dient, als mit einer Kar­te ver­lo­ren an einer öden Stras­sen­kreu­zung zu enden. Es ist Zeit für weg­wei­sen­de Entscheide!

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Doch doch, irgend­wo ist es, das Schild, das zum Löwen­denk­mal weist.

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Hier wäre die letz­te Chan­ce, um doch noch zum Löwen­denk­mal zu gelan­gen – dar­auf wird (über­seh­bar) hingewiesen.

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Das brau­ne Schild am Weg­wei­ser erwähnt zwar das Löwen­denk­mal – zeigt aber in eine völ­lig fal­sche Rich­tung. Näm­lich genau dahin, wo sich die Tou­ris­ten verirren.

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Wer die­sen Hin­weis sieht, ist schon zu weit gegangen.

Im Lie­bes­tau­mel

Heu­te mor­gen in einem bekann­ten Luzer­ner Café (das nebst dem Ambi­en­te berühmt ist für sei­ne gros­se Aus­wahl an Tages­zei­tun­gen): Die Son­ne scheint ins Café, nur weni­ge Leu­te genies­sen an die­sem Mon­tag ihr Gip­feli und ihre Scha­le. Aus dem Laut­spre­cher an der Decke säu­selt «I was made for loving you baby» in einer jaz­zi­gen Soft-Version.

Moment!

I was made for loving you baby?

Genau die­ser Song lief schon die Woche vor­her in besag­tem Café.

Und die Woche zuvor auch.

Und die Woche davor auch schon.

Aha: Ein klas­si­scher Design-Feh­ler – man­geln­de Auf­merk­sam­keit im Detail. Nun ist ja schon klar, dass ein Café durch ande­res bril­lie­ren muss als durch sorg­fäl­ti­ge Musik­aus­wahl: Einen anstän­di­gen Kaf­fee. Ein Gip­feli, das nicht so brös­me­let, dass nacher die gan­ze Hose voll ist. Freund­li­ches Per­so­nal. Eine gute Küche. Die Musik gehört also zu den Soft­fak­to­ren. Und nichts­des­to­trotz: Immer die glei­che CD im Wie­der­ho­lungs-Modus lau­fen zu las­sen, ist etwas unacht­sam. Denn ver­mut­lich ist alles noch viel schlim­mer: Die CD wird nicht nur im Wochen­mo­dus repe­tiert, son­dern jeden Tag.

Schon in der Vor­wo­che ist mir auf­ge­fal­len, dass «I was made for loving you baby» nicht nur ein­mal durch den gros­sen Raum schall­te. Son­dern mit schö­ner Regel­mäs­sig­keit inner­halb einer Stun­de. Aller­dings geht es auch noch schlim­mer: Im Früh­ling war ich in Wien an einem Zei­tungs­kon­gress. Da war ich auch schon im Jahr zuvor. Und was fand ich da her­aus? Das­sel­be Hotel spiel­te zum Früh­stück die­sel­be CD wie im Vor­jahr. Als Kun­de kann einen das etwas erstau­nen. Wür­de ich hin­ge­gen dort Arbei­ten, dann müss­te ich ent­we­der auf Durch­zug schal­ten oder wür­de heim­lich mal die CD auswechseln.

Ein Café kann also noch so durch­ge­stylt sein – das Tücki­sche liegt manch­mal im Klei­nen. Aber immer­hin: Der Song «I was made for loving you baby» (ursprüng­lich von der Hard­rock-Band Kiss, danach mil­lio­nen­fach geco­vert) ist eine gute Aus­wahl, um repe­tiert zu wer­den. Denn der Song­text selbst besteht auch vor allem aus Wie­der­ho­lun­gen. Inso­fern müss­te man also fast anneh­men, dass das Lied bewusst aus­ge­wählt wor­den ist (und wäre dem so, neh­me ich alles hier zurück und attes­tie­re dem Luzer­ner Café abso­lu­te Detail­ver­ses­sen­heit auch in Musikfragen).

Lam­pen­fie­ber

Die Zürich­stras­se in Luzern: Eine der wich­tigs­ten städ­ti­schen Ver­kehrs­ach­sen, dem­zu­fol­ge laut und auf den ers­ten Blick unsym­pa­thisch. Für vie­le besteht der ein­zi­ge Zweck der Zürich­stras­se dar­in, schnell vom Mai­hof-Quar­tier in die Innen­stadt zu gelan­gen (wobei «schnell» wäh­rend den Stoss­zei­ten sehr rela­tiv ist).

Scha­de, denn wenn man genau hin­schaut, ist die Stras­se auch ein Sam­mel­su­ri­um der Kurio­si­tä­ten. Vom Was­ser­pfeif­fen­la­den bis zum Holz­schnit­zer fin­det man hier manch städ­ti­sches Bijou, dass sich vom übli­chen Laden­ket­ten­wahn abhebt. Zudem hau­sen hier auch Archi­tek­ten, Desi­gner und gar die Filia­le einer renom­mier­ten inter­na­tio­na­len Fir­ma, die sich der Beleuch­tungs­tech­nik widmet.

Das Büro besag­ter Fir­ma, auf Stras­sen­ni­veau gele­gen, macht ent­spre­chend auf sich auf­merk­sam: Es ist wohl die am inter­es­san­tes­ten beleuch­te­te Lie­gen­schaft der Stras­se. Licht gilt als etwas edles, stil­vol­les, das Licht­de­sign ist eine Welt für sich. Und besag­te Fir­ma hat schon zahl­rei­che Pres­ti­ge­bau­ten mit ihren Pro­duk­ten aus­ge­rüs­tet. Umso unver­ständ­li­cher ist für mich, dass das Luzer­ner Büro eine beson­ders häss­li­che Lam­pe in ihre stras­sen­sei­ti­ge Fens­ter­front gehängt hat (sie­he Bild).

Die Lam­pe thront über einem Sit­zungs­tisch. Sie ist silb­rig, lang und unten gezackt. Und jedes­mal, wenn ich dar­an vor­bei­ge­he, muss ich dar­an den­ken, wie häss­lich die­se Lam­pe ist. Je län­ger man sie betrach­tet, des­to eher kommt sie einem wie ein mit­tel­ater­li­ches Fol­ter­in­stru­ment vor: Den Sün­der aufs Brett legen, die Lam­pe von ihren Kabeln kap­pen, und zack – wird man durchlöchert.

Viel­leicht ist es ja auch nur bewuss­te Pro­vo­ka­ti­on des Unter­neh­mens, denn Auf­merk­sam­keit ern­tet man mit die­ser Lam­pe auf jeden Fall. Und trotz­dem: Schaut man sich an, wo die­se Fir­ma schon erfolg­reich tätig war, dann kann ich es immer noch nicht fas­sen, dass sie in ihrem Büro­fens­ter der­art stil­los daherkommt.

Doch viel­leicht ver­steckt das gewöh­nungs­be­dürf­ti­ge Leucht­mit­tel noch uner­forsch­te Geheim­nis­se? Schau­en wir, ob sich das dem­nächst bei einem Besuch klä­ren lässt. Obwohl mir jetzt schon davor graut, die­se Lam­pe auch von Nahem zu inspizieren!

Die Gren­zen des Stopp-Knopfs

Es ist so eine Sache mit dem Begriff Design: Schnell wirkt er – gera­de im deutsch­spra­chi­gen Raum – eli­tär. Dabei sind auch noch so bana­le All­tags­din­ge «designt», wenn auch die Band­brei­te der Design-Qua­li­tät breit ist.

So ein uner­war­te­ter Design-Klas­si­ker ist zum Bei­spiel der Stopp-Knopf in Bus­sen. Er konn­te sich jahr­zehn­te­lang behaup­ten – eckig war er, rot war er, und meist in eine graue klei­ne Kon­so­le mon­tiert. Und er ist ein wah­rer Aus­bund an Bestän­dig­keit, bedenkt man, wie oft der Knopf täg­lich gedrückt wird.

Längst ist man aber vom klas­si­schen Design weg­ge­kom­men. Die heu­ti­gen Knöp­fe sind moder­ner, strom­li­ni­en­för­mi­ger und grös­ser. Und haben einen Nach­teil gegen­über den alten: Ihr Druck­punkt ist meis­tens so ungüns­tig, dass man beim drü­cken gar nicht rich­tig spürt, ob der Knopf das gewünsch­te Signal auch ent­ge­gen­ge­nom­men hat. Kommt dazu, dass in vie­len Bus­sen das Drü­cken des Knop­fes nicht mehr durch ein akus­ti­sches Signal beglei­tet wird. (Die Aus­nah­me in der Zen­tral­schweiz ist die Auto AG Rothen­burg, deren Stopp-Klin­gel­zei­chen beson­ders mar­kant ist).

Übri­gens gibt es auch noch neu­zeit­li­che Varia­tio­nen zum Stopp-Knopf, etwa eine in blau. Gedacht ist er für Men­schen, die zum Bei­spiel mit einem Kin­der­wa­gen aus­stei­gen sol­len. Das Drü­cken des Knop­fes zeigt dem Bus­schauf­feur ein Signal an – und damit einen Hin­weis, dass er sei­nen Bus doch etwas abkip­pen soll, um Müt­tern und Vätern ein ange­neh­mes be- und ent­stei­gen des Bus­ses zu gewähr­leis­ten. Oder die Türen lan­ge genug auf­zu­be­hal­ten, damit sie nicht bru­tal gegen den Kin­der­wa­gen knallen.

Wie die­ser Knopf genau funk­tio­niert, das erklä­ren die  Vekrehrs­be­trie­be Biel anschau­lich. Aller­dings könn­ten sich gera­de Luzer­ner Bus­fah­rer ruhig ein Bei­spiel dar­an neh­men: Denn das noch so ver­zwei­fel­te Drü­cken des Kin­der­wa­gen-Knopfs scheint hier näm­lich gar nichs zu bewir­ken, offen­bar wird in der Stadt Luzern der Bus nur wider­wil­lig abge­kippt. Tja, und das bes­te Des­gin nützt eben gar nichts, wenn es im All­tag nicht sinn­voll ange­wen­det wird.